Zensur von Schülerzeitungen in Bayern schlägt große Wellen

Die Studie der Jungen Presse Bayern zur Situation der Schülerzeitungen schlägt in den Medien große Wellen: Viele Zeitungen und Onlineausgaben berichten darüber, dass mehr als ein Drittel der Schülerzeitungen an bayerischen Realschulen und Gymnasien von Schulleitung und beratenden Lehrkräften zensiert werden. Auch Politiker verschiedenster Parteien haben sich bereits geäußert – und sind gesprächsbereit. Ein Überblick:


AUGSBURGER ALLGEMEINE: Studie: Ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen zensiert

Eine neue Studie sorgt für Ärger. Die besagt nämlich, dass über ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen zensiert werden. Das Kultusministerium weist dies zurück.

SPIEGEL ONLINE: Zensur bei Bayerns Schülerzeitungen: Pressefreiheit? Nicht bei uns!

Eine Schülerzeitung unterhält, informiert und kritisiert – so sollte es zumindest sein. Doch in Bayern ist das oft nicht der Fall: Eine Studie zeigt, in welchem Ausmaß Schulleiter dort ihre Jungredakteure zensieren. Pressefreiheit gibt es nicht, schlussfolgert der Autor.

BAYERISCHER RUNDFUNK: Studie zur Schülerpresse: Schülerzeitungsredakteure beklagen Zensur

Der Eingriff von Schulleitungen in die journalistische Arbeit bayerischer Schüler sorgt für Zündstoff. Laut einer Studie würden mehr als ein Drittel der Schülerzeitungen zensiert, so der Verband Junge Presse Bayern. Das Kultusministerium weist den Vorwurf zurück.

AUGSBURGER ALLGEMEINE:  Jede dritte Schülerzeitung zensiert: „Viele Schulleitungen haben um den Ruf der Schule Angst“

Laut einer Studie werden ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen zensiert, Pressefreiheit gibt es oft nicht. Wir haben mit Dominik Mai, Autor der Studie, gesprochen.

CHARIVARI: Schülerzeitungsredakteure beklagen Zensur
Ude spricht von „pädagogischem Trauerspiel“ – Spaenle kontert

WELT ONLINE: Schülerzeitungsredakteure beklagen Zensur

Eingriffe bayerischer Lehrern in den Inhalt von Schülerzeitungen sorgen für Zündstoff in der Landespolitik. Der Verband Junge Presse Bayern (JPB) beklagt, dass mehr als ein Drittel der Schülerzeitungen zensiert werden. Während das CSU-geführte Kultusministerium den Vorwurf zurückweist, spricht der designierte SPD-Spitzenkandidat Christian Ude von einem „pädagogischen Trauerspiel“.

SÜDWEST PRESSE: Schere im Kopf

Mit der Pressefreiheit ist es in bayerischen Schülerzeitungen nicht weit her. Mehr als ein Drittel der jungen Schreiber hat Zensur schon erlebt.

MITTELBAYERISCHE ZEITUNG: Zwist um Zensur bei Schülerzeitungen

Eine Studie zeigt, dass viele Artikel von Schulleitungen geändert werden. Das Kultusministerium weist Zensur-Vorwürfe zurück.

NORDBAYERN.DE: Werden Schülerzeitungen zensiert?: Studie: Schulleitungen in Bayern lassen viele Artikel vor dem Druck streichen

„Der Eingriff von Schulleitungen in die journalistische Arbeit bayerischer Schüler sorgt für Zündstoff. Der Verband Junge Presse Bayern (JPB) beklagt, dass mehr als ein Drittel der Schülerzeitungen zensiert werden. Das Kultusministerium weist den Vorwurf zurück.“

NÜRNBERGER NACHRICHTEN: Zwist um Zensur bei Schülerzeitungen: Ein Drittel der Blätter wird zensiert

Spannungen zwischen dem Kultusministerium und der Jungen Presse Bayern (JPB): Das Ministerium wies am Montag eine neue Studie des Jugendmedienverbandes zurück, wonach mehr als ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen zensiert werde.
NEWS4TEACHERS.DE: Vorwurf: Ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen werden zensiert

KISCHUNI.DE: Schülerzeitungsredakteure beklagen Zensur: Kultusministerium verteidigt Eingriffe der Schulleitungen

Der Eingriff von Schulleitungen in die journalistische Arbeit bayerischer Schüler sorgt für Zündstoff in der Landespolitik.

POLITIK

Christian Ude (Oberbürgermeister München, SPD-Spitzenkandidat)
Zensur in Bayern wird fallen

Dass im Jahre 2012 immer noch mehr als ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen über Zensur klagen müssen, nennt der Spitzenkandidat der BayernSPD Christian Ude „ein pädagogisches Trauerspiel.“ (…) „Die Zensur wird fallen – auch in Bayern, davon bin ich zutiefst überzeugt.“

Julika Sandt (die jugendpolitische Sprecherin der Landtags-FDP)
Keinen Maulkorb für die Schülerzeitungen

„Wir wollen“, hebt Sandt hervor, „dass die Schülerinnen und Schüler einen verantwortungsvollen Umgang mit dem gedruckten Wort lernen, dazu gehört aber auch, dass man ihnen die nötige Freiheit für ihre ersten journalistischen Schritte gewährt. Wir werden uns die entsprechenden Passagen im Gesetz noch einmal genau anschauen und auch dieses Thema verstärkt in unseren intensiven Dialog mit der Schulfamilie einbinden. Dann werden wir feststellen, ob wir hier als Gesetzgeber tätig werden müssen“, kündigt die FDP-Politikerin an.

JuLis Bayern
Keine Zensur an Bayerns Schulen!

Die JuLis Bayern unterstützen die Junge Presse Bayern in ihrer Forderung nach mehr Pressefreiheit an Bayerns Schulen. Wir jüngst eine Studie zeigte, werden mehr als ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen zensiert. Für die Jungen Liberalen ist dies ein unhaltbarer Zustand. „Die Schule hat die Aufgabe den Kindern und Jugendlichen die Grundwerte des Grundgesetzes nahe zu bringen. Dass dann genau bei der selbstständigen Erstellung einer Schülerzeitung von oben herab geschwärzt wird, ist ein Unding,“ so Matthias Fischbach, Landesvorsitzender der Jungliberalen in Bayern. (…) „Zensur und Druck von oben gegen kritische Stimmen haben in einer freien Gesellschaft nichts zu suchen, schon gar nicht in unseren Schulen. Jugendliche müssen zu selbstständigem Denken erzogen werden. Die Schule sollte sich deshalb gerade der Kritik ihrer eigenen Schüler offen annehmen, anstatt sie einfach unter den Teppich zu kehren. Die Junge Presse Bayern kann sich sicher sein, dass wir hier voll und ganz hinter ihr stehen und wir gemeinsam mit der FDP-Landtagsfraktion Gespräche aufnehmen werden, wie etwas an der Situation geändert werden kann.“

GRÜNE JUNGEND: Zensur im Klassenzimmer – Pressefreiheit muss auch an Schulen gelten
(…) „Die Grüne Jugend Bayern unterstützt die Junge Presse Bayern in ihrer Kritik an diesen Umständen und Forderungen nach Pressefreiheit an bayerischen Schulen. Dazu erklärt Florian Wilsch, Sprecher der Grünen Jugend Bayern „Gerade an Schulen muss ein demokratischer Grundwert wie Pressefreiheit gelebt werden können. Zensur an Schülerzeitungen darf dabei nicht einfach heruntergespielt werden. Derartige Vorfälle müssen ernst genommen werden.“

„Das Recht von Schülerinnen und Schülern, selbstbestimmt eine Zeitung herauszugeben, muss auch rechtlich besser festgeschrieben werden.“ ergänzt Regina Prade, Sprecherin der Grünen Jugend Bayern „Durch das starke Abhängigkeitsverhältnis zu Lehrerinnen und Lehrern muss besonders an Schulen größtmöglicher Wert auf die Wahrung von Unabhängigkeit bei journalistischer Arbeit gelegt werden.“

Georg Eisenreich (Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung, Jugend und Sport der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag)
Pauschale Kritik an Schulleitern und deren Umgang mit Schülerzeitungen nicht gerechtfertigt – Einladung zum Dialog

(…) Die CSU-Landtagsfraktion möchte die in der Erklärung des Verbandes angesprochenen Fragen im direkten Dialog mit Machern von Schülerzeitungen und der Jungen Presse Bayern beraten. Dass uns dieser Austausch wichtig ist , erkennt man schon daran, dass wir erst im letzten Jahr Schülerzeitungsredakteure aus ganz Bayern in den Bayerischen Landtag eingeladen haben. Schon damals haben wir vereinbart, die Gespräche fortzusetzen. Das Angebot gilt jetzt umso mehr“, sagte der CSU-Bildungspolitiker.

Kultusministerium
Schülerzeitung als Chance, Demokratie einzuüben – aber nicht rechtsfrei

Kultusministerium nimmt Stellung zu Aussagen der Jungen Presse Bayern e.V.

Diese Berichterstattung sollte Ansporn sein, weiter gegen Zensur in bayerischen Schülerzeitungen zu kämpfen. Ein Anfang ist gemacht!

Bild: „Simon Schricker“ / http://www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de

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